von Thomas Stecher
Internet, Roboter, autonome Autos, künstliche Intelligenz – die Digitalisierung dreht und verändert die Arbeitswelt mit einer enormen Geschwindigkeit. Der Arbeitsmarkt 4.0 ist längst ein Markt, auf dem Menschen mit guten IT-Kenntnissen zu gefragten und gut bezahlten Experten werden können. Ein Arbeitsmarkt, auf dem Lebensläufe dynamisch sind und sich Berufswege immer wieder ändern werden. Auch Taxifahrer und Monteure werden vielleicht schon bald durch Maschinen ersetzt. Solche Veränderungen lösen Ängste aus und versperren oft den Blick auf die Chancen, die eine derartige Entwicklung mit sich bringt.
Für die Serie «100 Berufe mit Zukunft» im Magazin «Focus» wurden die spannendsten und vielversprechendsten Berufe in den Bereichen Medien, Gesundheit, Bildung, Industrie, Handel und IT ausgesucht. Folgenden Berufe stechen aus dieser Liste heraus
Cybersecurity-Consultant/in: Dieser/diese überprüft die Informationssicherheit von Banken, Konzernen, Behörden oder Privatpersonen, spürt Schwachstellen auf und schützt vor Schadsoftware oder Hackerangriffen. Programmierkenntnisse sind für diesen Beruf von Vorteil.
Scrum-Master: Auf dem Arbeitsmarkt 4.0 wird der Scrum-Master immer wichtiger. Er ist ein Methodenspezialist, der agiles Arbeiten in Teams oder Unternehmen einführt und dabei hilft, starre und alte Arbeitsabläufe aufzulockern. Dies ist vor allem für Unternehmen spannend, die vor der Digitalisierung entstanden sind. Scrum-Master werden Kenntnisse der Unternehmensberatung und im Projektmanagement haben.
Data-Scientistin: Im Netz werden dank Amazon, Facebook, Google und Co. jede Sekunde Milliarden von Daten gewonnen. Ein Datenexperte, der mithilfe von statistischen Modellen gesellschaftlich relevante Erkenntnisse gewinnen kann, wird einen sicheren Job haben. Mit einem Abschluss als Data-Scientist, Mathematiker oder Informatiker und einem Faible für Datenbanken haben spezialisierte Berufsleute gute Chancen.
Glaser: Menschen, die lieber Greifbares erschaffen als mit Bits und Bytes zu jonglieren, können nebst den traditionellen handwerklichen Berufen auch Glaser oder Glaserin werden. Glas ist ein Boomrohstoff und wird immer mehr eingesetzt.
Aquaponik-Fischzüchterin: Um die wachsende Weltbevölkerung auf Dauer mit Nahrung zu versorgen, braucht es neue Ideen. Aquaponik ist eine davon. Dabei werden Fischzucht und erdfreie Pflanzenzucht so kombiniert, dass ein selbstständiges System entsteht. In einem geschlossenen Wasser-Nährstoff-Kreislauf könnten dann etwa Forellen und Tomaten gleichzeitig wachsen. Ein Abschluss in Umweltwissenschaften oder in Life-Science-Technologies könnten gute Voraussetzungen dafür sein.
Digitaler Bestatter: Stirbt jemand , bleiben im Netz, auf dem PC oder auf dem Smartphone private Fotos, offene Bestellungen, Profile oder andere sensible Daten zurück. Als Internet- oder IT-Fachmann übernimmt der digitale Bestatter die Abwicklung des digitalen Nachlasses im Sinne der Angehörigen. Digitale Kenntnisse sind optimale Voraussetzung dafür. In den USA boomt der Beruf. Experten schätzen, dass er sich bis 2030 auch bei uns durchsetzen könnte.
Kompetenzen wie Empathie, Kreativität, Selbstreflexion, kritisches Denken, Kollaboration – sowie Kommunikationsfähigkeit werden in Zukunft vermehrt gefragt sein und von allen Beteiligten erwartet werden. Die Grundlage für eine erfolgreiche berufliche Zukunft wird ebenso wie heute die Leidenschaft und die Begeisterung sein, mit der man seine Arbeit ausübt. In diesem Sinn ein begeisterndes und leidenschaftliches neues Jahr!
Thomas Stecher ist dipl. Berufs- und Laufbahnberater.
Berufs- und Bildungsberatung, Quaderstrasse 16, 7000 Chur, Telefon 081 330 17 87
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