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Case Management als grosse Unterstützung für Arbeitgeber und Mitarbeiter

Veröffentlicht am 22.08.2013
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In den vergangenen Jahren vollzog sich in der Sozialen Arbeit sowie im Gesundheits- und Versicherungsbereich eine starke Entwicklung des Case Managements. Im folgenden Artikel wird aufgezeigt, welche Bedeutung dem Case Management in der Berufswelt zukommt.
Was ist Case Management?
 
Das Case Management zeichnet sich durch eine ganzheitliche Sichtweise aus, agiert quer zu gewohnten Strukturen und über Institutionsgrenzen hinweg. Ursprünglich wurde es von Spitälern und Sozialämter eingeführt und später von Versicherungen sowie Firmen übernommen. Im Case Management geht es darum, komplexe Situationen mit mehreren Beteiligten zu entwirren, zu koordinieren und in ein zuvor gemeinsam definiertes Ziel zu führen. Die Case Manager sind dabei das Bindeglied zwischen Klient/Patient, dessen beruflichen und familiären Umfeld sowie den Kostenträgern und dem Gemeinwesen in einem komplexen Gesundheits-, Sozial- und Versicherungssystem. Mit verbesserter Kommunikation und Koordination zwischen den Beteiligten sowie der Transparenz des Prozesses für alle Akteure wird das definierte Ziel in einem kontinuierlichen Prozess angepeilt.
 
Man unterscheidet zwischen internem und externem Case Management. Beim internen Case Management ist der Berater bei der involvierten Versicherung oder Firma, beziehungsweise dem Arbeitgeber, angestellt. Das kann zu Interessenskonflikten führen. Beim externen Case Management wird ein aussenstehender unabhängiger Case Manager mit der Durchführung beauftragt. Spezialisierte Privatfirmen bieten entsprechende Dienstleistungen an.
 
Arbeitgeber und Case Management
Der heutige Arbeitsmarkt fordert von Arbeitgebern und Angestellten immer mehr. Der Druck auf den Einzelnen wächst. Nicht alle sind diesen Belastungen gewachsen. Nicht von ungefähr sind zum Beispiel Burnout und Depressionen heutzutage häufige Diagnosen. Die Betroffenen fallen meist für längere Zeit aus. Auch Unfälle können zu längeren Absenzen führen. Für den Arbeitgeber bedeutet dies eine unbesetzte Stelle auf unbestimmte Zeit. Er hat die Wahl, die Arbeit auf die anderen Mitarbeiter zu übertragen – was nur beschränkt möglich ist – oder einen temporären Ersatz einzustellen, was mit zusätzlichen Kosten verbunden ist. Der Case Manager kann ihn bei der Planung unterstützen. Muss möglicherweise der Arbeitsplatz angepasst werden? Braucht der ausgefallene Mitarbeiter einen Wechsel zu einer anderen Tätigkeit? Kann der nachhaltige, berufliche Wiedereinstieg vielleicht durch einen Arbeitsversuch oder stufenweisen Einstieg gefördert werden? Wer kommt für die Kosten auf? In Absprache mit den Patienten, den Ärzten und Versicherungen wird der Case Manager schauen, dass eine befriedigende Lösung gefunden wird. Sein Ziel wird es sein, den Mitarbeiter bald wieder in die Arbeitswelt zu integrieren und wenn möglich eine Invalidität zu vermeiden. Da dies auch im Sinn der involvierten Versicherer ist, kommen diese in der Regel für die Kosten des Case Managements und den damit verbundenen Kosten auf. Der Arbeitgeber bekommt durch den Case Manager eine kompetente Ansprechperson, die ihm mit Rat und Tat zur Seite steht und mit den Geldgebern (Versicherungen, IV, Sozialämter) verhandelt.
 
Arbeitnehmer und Case Management

Wer mit psychischen Problemen zu kämpfen oder einen schweren Unfall erlitten hat, der ist nicht im Stand, sich um all die administrativen und versicherungsrechtlichen Dinge zu kümmern, zumal er als Laie auch nicht über das notwendige Wissen verfügt. Ein Case Manager seines Vertrauens kann ihn davon entlasten und ihm die Gelegenheit bieten, sich ganz auf seine Genesung zu konzentrieren. In einem sogenannten Assessmentgespräch wird der Case Manager die Kranken- oder Unfallgeschichte erfragen, die berufliche Situation klären und sich über das soziale Umfeld bzw. die aktuelle Familiensituation informieren. Anhand dieser Daten wird er zusammen mit dem Klienten einen Ziel- und Handlungsplan erstellen. Da er vom Klienten viel Persönliches erfährt, ist der Datenschutz ein Muss. Mit dem Unterzeichnen einer Einwilligungserklärung durch den Patienten erhält der Case Manager die Erlaubnis, relevante Daten mit den Versicherungen, Ärzten, Arbeitgebern und anderen beteiligten Parteien auszutauschen. Dies ist wichtig, um alles effektiv koordinieren zu können. Ein guter Case Manager ist für den Patienten Ratgeber, Motivator, Vertrauter, Ansprechpartner, Vertreter und Lotse im bürokratischen und versicherungstechnischen Dschungel.
 
Autorin: Madeleine Sulser, Geschäftsführerin / Sulser & Partner AG, Fachdozentin der MKS AG, Kompetenzzentrum für Marketing und Management, Sargans