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Arbeitgeber-Abschied und Neustart

Veröffentlicht am 04.01.2016
Abschied und Neustart -  Wer ist betroffen - suedostschweizjobs.ch 1
Das Jahr geht mit angenehmen Temperaturen zu Ende. Die vielen Winter-Werbespots wirken etwas fremd. Im Tal stehen die Räumungsfahrzeuge verloren in der Gegend herum, und weiter oben wird in der Nacht krampfhaft Schnee produziert, um die eine oder andere Abfahrt zu ermöglichen. Die Konsumenten sind jetzt gefordert, die hohen Erwartungen der Anbieter zu erfüllen. Sie sollen ihr Geld ausgeben. Tun sie es, läuft es glänzend. Tun sie es nicht, werden Arbeitsplätze gestrichen – willkommen 2016.
von Ruedi Patt
 
Die Natur gibt dem Tourismus Rahmenbedingungen vor und in anderen Branchen ist es z. B. der technologische Wandel, der den Arbeitskollegen durch künstliche Intelligenz ersetzt. Nimmt man zu diesen Faktoren die Entkoppelung des Frankens vom Euro, so entsteht eine durchaus explosive Mischung für die Schweizer Wirtschaft, die stark auf Export und Tourismus ausgerichtet ist. Die Meinungen über die Auswirkungen dieser Einflüsse gehen weit auseinander.
Die Natur beeinflussen zu wollen, ist sowieso grenzwertig. Die Tourismusindustrie wird wieder lernen müssen, sich der Natur anzupassen. Das wird in den nächsten Jahren zwangsläufig passieren, und damit werden auch Tausende Arbeitsplätze betroffen sein. Auch der technologische Wandel wird sich auf den Arbeitsmarkt auswirken. Der fortschreitende Trend zur Digitalisierung und Automatisierung hinterlässt definitiv Spuren.
 
Wer ist betroffen?
Glaubt man einer Studie des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens Deloitte, so könnten in den nächsten zwei Jahrzehnten rund 50 Prozent der Stellen von einer Maschine übernommen werden. Diese Schätzungen bieten viel Diskussionsstoff für Technikbegeisterte und solche, die auf das humane Kapital setzen. Die Automatisierungswahrscheinlichkeit trifft vor allem Aufgaben im Schalterdienst, Telefondienste, Kassierwesen, Postdienste und den Druckbereich. Sichtbar ist das bereits heute. Wer z. B. im Supermarkt einkaufen geht und es eilig hat, nutzt das Self-Scanning und meidet das Anstehen bei der von einer Verkäuferin bedienten Kasse. Betroffen sind eigentlich alle Tätigkeiten, die durch maschinelle Hilfe effizienter erledigt werden können. Aber es verschwinden nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch neue Berufsfelder entstehen. Solche, die wir uns jetzt vielleicht noch gar nicht vorstellen können.
 
Welche Kompetenzen sind gefragt?
Die Maschinen können viele Informationen rasch verarbeiten, strukturieren und so die Problemlösung unterstützen. Aber noch fehlt es einem Roboter an Sozialkompetenz, Intuition und Kreativität. Auch der Mut zum Risiko, das Hinterfragen von Entscheiden und das selbstständige Denken nimmt uns keine Maschine ab.
 
Mut zum Neustart
Eine Erstausbildung wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Sie ist aber nicht mehr Weichenstellerin für die Zukunft. Daher ist es entscheidend, dass die Arbeitskräfte bereit sind, sich laufend neue Fähigkeiten anzueignen – sich weiterbilden. Die neu zu erlernenden Kompetenzen sollen praxisnah vermittelt werden. So wird die eigene Handlungsfähigkeit gefördert, und man traut sich den Neustart eher zu.

Über den Autor: Ruedi Patt berät an der Höheren Wirtschaftsschule Graubünden Interessierte zum Thema Beruf und Weiterbildung.

Bildlegende: Ist der Beruf der Kassiererin bereits Vergangenheit? Self-Scanning ersetzt die persönliche Bedienung.
Bild 123rf.com

Infoabend
Die Höhere Wirtschaftsschule Graubünden bietet betriebswirtschaftliche Weiterbildungsprogramme für ambitionierte Berufsleute.
Am Montag, 11. Januar 2016, um 18.30 Uhr, findet der nächste Informationsabend statt.

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