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Tourismusallianz Graubünden gründet Next Generation Board

Veröffentlicht am 20.02.2023
Der Kickoff des Millennial-Netzwerks «Next Generation Board» fand im GKB Auditorium statt.
Die Megatrends «Demografischer Einbruch», «Wertewandel» sowie «Digitale Transformation» verändern die Arbeitsmärkte gerade tiefgreifend und nachhaltig. Fachkräftemangel oder besser Arbeitskräftemangel ist die Folge davon. Aufgrund dieser Entwicklungslinien werden die jüngeren Generationen zum knappen Gut im Arbeitsmarkt.

von Alexander Villiger, Leiter Personal der Graubündner Kantonalbank

Als gefragte Zielgruppe verschaffen die Millennials (geboren zwischen 1985-1999) ihren Wertvorstellungen in den Unternehmen immer mehr Gehör. Die Tourismusallianz Graubünden reagiert auf diese Herausforderungen mit der Gründung des Millennial-Netzwerks „Next Generation Board“.

Graubünden besonders betroffen

Graubünden ist von allen Schweizer Wirtschaftsregionen am heftigsten vom Arbeitskräftemangel betroffen. Die stark einbrechende Geburtenrate, bescheidene Produktivitätsgewinne und die Abwanderung von Talenten sorgen dafür, dass sich der Arbeitskräftemangel zum limitierenden Faktor des Wachstums entwickeln wird. Unternehmen sehen sich dadurch mit grossen Herausforderungen konfrontiert. 
In der jüngst publizierten Studie zum Personal- und Fachkräftemangel weist das Wirtschaftsforum Graubünden darauf hin, dass im Arbeitsmarkt bis ins Jahr 2040 rund 24‘000 Arbeitskräfte verloren gehen. Will die Bündner Wirtschaft das angestrebte Wachstum realisieren, benötigen die lokalen Unternehmen gar über 30‘000 Arbeitskräfte mehr, als gemäss Prognose zur Verfügung stehen werden. 

Netzwerk gegen Fachkräftemangel

Bereits heute geben zwei Drittel der Tourismusanbieter an, stark unter dem Fachkräftemangel zu leiden. Um diesem negativen Trend entgegen zu wirken, haben sich im Auditorium der Graubündner Kantonalbank Ende Januar gegen hundert Vertreterinnen und Vertreter der Bündner Gastronomie-, Hotellerie- sowie Bergbahnunternehmen zusammengefunden, um das Next Generation Board zu gründen.
Das Next Generation Board setzt sich aus einem Netzwerk von 25-35-jährigen Millennials aller Tourismuszweige zusammen. Das neue Gefäss erhält den Auftrag, innovative Ansätze zu entwickeln und zu realisieren, um die Arbeitsbedingungen in den Tourismusunternehmen moderner zu prägen. Auf diesem Weg gestalten die Betroffenen des Next Generation Boards ihre eigenen künftigen Arbeitsbedingungen gleich selbst. Schliesslich sollen dadurch neue Arbeitskräfte angezogen und der Fachkräftemangel gelindert werden. Im Zentrum stehen Ansatzpunkte wie flexiblere Arbeitszeiten, Verbesserung der Work Life-Balance, Mitgestaltungsmöglichkeiten, flachere Organisationformen oder weniger hierarchische Führungsstile. Nebenbei entsteht für die teilnehmenden Unternehmen eine Plattform, wo sie untereinander Ideen und innovative Ansätze zur Betriebsführung austauschen können.
Im kommenden März soll bereits das nächste Treffen erfolgen. Die Absicht ist, unter der Moderation des schon seit einigen Jahren bestehenden Talent Boards „Futura“ der GKB, die Ziele des neuen Gefässes zu konkretisieren sowie die Kommunikations- und Organisationsform des Next Generation Boards zu entwickeln.

Bild: Marco Hartmann