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Braucht man LinkedIn wirklich? Ein Blick auf das Business-Netzwerk

Veröffentlicht am 24.08.2024
Braucht man LinkedIn wirklich? Ein Blick auf das Business-Netzwerk
Im Rahmen der Jobsuche stellt sich eine Frage immer wieder: Brauche ich LinkedIn wirklich? Diese Plattform, die sich als das «Facebook der Geschäftswelt» positioniert hat, geniesst globalen Erfolg mit über 900 Millionen Nutzern weltweit. Doch ist sie für alle Branchen und Berufsgruppen gleichermassen notwendig oder wird die Bedeutung überbewertet?
von Emilia Sommerau, Redaktorin Commercial Publishing bei Somedia Promotion

Die Bedeutung von LinkedIn als Netzwerk für die Karriereentwicklung steht ausser Frage: Es bietet eine beispiellose Möglichkeit, professionelle Kontakte zu knüpfen, sich selbst als Marke zu präsentieren und die eigene Karriere voranzutreiben. Vor allem für Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger und junge Talente, die ihr Netzwerk erst noch aufbauen müssen, kann LinkedIn ein wahrer Katalysator sein. Für Personalabteilungen und Recruiter ist LinkedIn ebenfalls in den letzten Jahren fast unverzichtbar geworden: Mit spezialisierten Tools wie LinkedIn Recruiter können Talente schneller und gezielter gefunden werden, insbesondere in Branchen wie IT, Marketing und Consulting. Doch der Nutzen von LinkedIn variiert stark je nach Sektor und Berufsbild.
 
Ein Muss für IT, Tech und Startups
Entwicklerinnen und Entwickler, Data Scientists und Projektmanager nutzen die Plattform nicht nur zur Selbstvermarktung, sondern auch zur kontinuierlichen Weiterbildung und zur Vernetzung mit anderen Experten auf globaler Ebene. Die Dynamik in diesen Branchen erfordert ständige Anpassung und Vernetzung, weshalb LinkedIn hier oft den entscheidenden Unterschied bei der Jobsuche oder dem Aufbau eines persönlichen Brandings machen kann. Auch Startups sowie Entrepreneure profitieren: Durch die gezielte Ansprache potenzieller Investorinnen und Investoren, Zielgruppen oder Partnerinnen und Partner kann LinkedIn das Sprungbrett zu neuen Geschäftsmöglichkeiten darstellen.
 
Netzwerk und Portfolio zugleich
In der Marketing- und Kommunikationsbranche dient LinkedIn nicht nur als Visitenkarte, sondern auch als Portfolio: Kreative und Agenturen nutzen die Plattform, um Fallstudien, Blogbeiträge und Multimedia-Inhalte zu teilen, die ihre Fähigkeiten und Erfolge unterstreichen. Besonders relevant ist LinkedIn für Freelancer, die ihre Expertise demonstrieren und von potenziellen Kunden gefunden werden wollen. Für Künstlerinnen und Künstler, Designer und andere Kreative hingegen ist LinkedIn oft nicht die erste Wahl. Selbstverständlich bietet das soziale Netzwerk die Möglichkeiten sich zu vernetzen, doch in Branchen, die stark auf visuelle Darstellungen angewiesen sind, fehlt LinkedIn der ästhetische und immersive Charakter, den andere Plattformen bieten können. Sie können die Plattform aber nutzen, um ihre berufliche Seite zu betonen und sich als hybride Talente zu präsentieren, die sowohl künstlerische als auch geschäftliche Fähigkeiten mitbringen.
 
Überschätzter Hype bei Handwerk?
In handwerklichen Berufen und der Produktion hingegen ist LinkedIn bei weitem nicht so verbreitet. Hier spielen traditionelle Netzwerke und persönliche Empfehlungen nach wie vor eine grössere Rolle. Es gibt sicherlich auch in dieser Branche einen Platz für LinkedIn – etwa bei B2B-Kooperationen oder der Rekrutierung von qualifiziertem Personal –, doch für viele Handwerkerinnen und Handwerker ist es schlichtweg nicht notwendig. Das bedeutet aber nicht, dass LinkedIn in diesen Bereichen nutzlos ist: Besonders für Führungskräfte in grösseren Produktionsbetrieben kann LinkedIn eine Rolle spielen, wenn es um das Knüpfen internationaler Kontakte, das Verfolgen von Trends und Innovationen oder die Positionierung als Experte in einem bestimmten Bereich geht. Doch für die einzelnen Facharbeitenden oder Handwerkerinnen und Handwerker bleibt LinkedIn oft eine Randerscheinung.
 
Wer braucht LinkedIn wirklich?
Ob man LinkedIn «wirklich braucht», hängt stark von der jeweiligen Branche und den individuellen Karriereambitionen ab. Während es für IT-Spezialisten, Start-up-Gründerinnen und -Gründer und Marketing-Profis nahezu unverzichtbar ist, kann es für Kreative und Handwerkerinnen sowie Handwerker oft in den Hintergrund treten. Doch auch hier gilt: Wer klug darin ist, die Plattform strategisch zu nutzen, kann Vorteile daraus ziehen. Letztlich ist LinkedIn für die meisten Menschen nicht zwangsläufig ein Muss – aber es kann ein mächtiges Werkzeug sein. Es kommt darauf an, ob man die Plattform als Sprungbrett zur Karriereentwicklung, zur Pflege von Netzwerken oder zur eigenen Positionierung einsetzen möchte. Für manche wird LinkedIn weiterhin eine der effektivsten Plattformen im digitalen Zeitalter sein – für andere bleibt es nur eine von vielen Optionen.

Bild: 123rf