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Über die Bildungsbrücke liegt das neue Ufer näher

Veröffentlicht am 21.08.2013
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Wie gross oder klein darf die berufliche Veränderung denn sein? Bei Gedanken an die Zukunft erscheinen einem die Wahlmöglichkeiten unendlich, was so auch stimmt. Nur in den Grundzügen lassen sich diese auf vier Optionen reduzieren. Nur Eingrenzung führt zum Aha-Effekt. Und in jedem Fall existiert eine Bildungsbrücke, die ins erstrebte Neuland führt.
Erste Option: Moderat
Moderat bedeutet gleiche Funktion beim gleichen Arbeitgeber. Hier bestehen die Bausteine der Bildungsbrücke aus Kurzseminaren oder auch Abendschulen. Sprachen, Selbstführung und spezifische Fachkurse sind die meistgewählten Themen. Der Effekt liegt in der Verbesserung der persönlichen Teilkompetenzen, die der aktuelle Beruf mit sich bringt. Da dieser Artikel auf einer Stellenplattform platziert ist, fällt diese Option vermutlich bereits weg. Oder aber auf der Suche findet sich zuletzt die Bestätigung für die „aktuelle“ Stelle.
 
Zweite Option: Intensiv

Die gleiche Funktion bei einem neuen Arbeitgeber ist zwar der intensivere und doch der meistgewählte Schritt. Ortswechsel, Entlassung, Uneinigkeit mit dem Arbeitgeber oder Abwechslung sind hier die Treiber. Damit der Übertritt in ein neues Unternehmen gelingt, sollten die persönlichen Kernkompetenzen einerseits im Arbeitszeugnis zu finden sein, andererseits sind funktionsorientierte Bildungsabschlüsse aus Arbeitgebersicht die beliebtesten.
 
Dritte Option: Karriere
Der Aufstieg oder die Spezialisierung im gleichen Unternehmen bringt mehr Lohn und mehr Verantwortung als Effekt. Damit die Verantwortung ohne Überbelastung tragbar ist, lohnt sich die Investition in Führungsausbildungen. Auf dem Karriereweg wird diese meist in berufsbegleitender Form gewählt. Dank der Entwicklung der persönlichen Fach-, Sozial-, Methoden- und Führungskompetenzen weist man sich gegenüber dem Arbeitgeber aus und erlangt bestenfalls eine Selbstkompetenz, die Basis für einen menschlichen Umgang auf Augenhöhe gegenüber allen Anspruchsgruppen bildet.
 
Vierte Option: Change
Wer sich in einem Change-Prozess befindet, hat festgestellt, dass die persönliche Eignung und Neigung nicht zum ursprünglich erlernten Beruf passt. Der Anspruch, die Berufung zu finden, ist höher als das Bedürfnis nach dem bisherigen Lebensstandard. Ein weiterer Grund kann schlicht die Lust auf Totalerneuerung sein oder im schlechtesten Falle verliert man die physische oder psychische Voraussetzung, um auf dem eingeschlagenen Weg weiterzugehen. Der Zeit- und Geldaufwand ist hier im Vergleich zu den drei anderen der höchste. Die Bildungsbrücke führt beispielsweise über eine zweite Berufslehre, eine Maturität mit Studium oder besonderen Praktikumsplätzen mit on-the-job-Weiterbildungen in das ganz neue Berufsprofil.
 
Im Zentrum aller vier Optionen steht die Entwicklung der Selbsterkenntnis und des Selbstbewusstseins. Wer bin ich und wer könnte ich sein? Bildung bringt dies automatisch – bewusst oder unbewusst – mit sich. Sie ist die Brücke zum neuen Ufer.
 
Autorin: Nicole Eugster, Vorsitzende der Geschäftsleitung / MKS AG. Kompetenzzentrum für Marketing und Management, Sargans