von Petra Margadant, Leiterin Bildung-Gesundheit SRK Graubünden
Das Leben verläuft selten nach Plan. Veränderungen zwingen öfters zu Anpassungen. Das gilt besonders für die Berufswelt. Es gibt immer wieder Situationen, in welchen sich Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen ein neues Berufsfeld suchen müssen. Sei es, weil nach einer langen Familienzeit die Rückkehr in den erlernten Beruf nicht mehr möglich ist. Sei es, weil gesundheitliche Einschränkungen zur Neuorientierung zwingen. Eventuell wird auch die fehlende berufliche Grundausbildung zum Stolperstein, oder die Ausbildung im Herkunftsland wird hier in der Schweiz nicht anerkannt.
Trotz modularer Berufsbildung gestaltet sich der Einstieg oder Wiedereinstieg in die Arbeitswelt nicht immer einfach. Ein Lehrgang im Bereich der Pflege bietet jedoch berufliche Einstiegsmöglichkeiten. Voraussetzungen für diesen Lehrgang sind das Interesse an der Arbeit mit betagten Menschen und deren Pflege, körperliche, geistige und seelische Gesundheit, eine hohe Belastbarkeit und gute Deutschkenntnisse. Pflegehelfer/-innen Schweizerisches Rotes Kreuz (SRK) arbeiten in Alters- und Pflegeheimen oder bei der Spitex unter Anleitung von Fachpersonal. Der schweizweit anerkannte Lehrgang vermittelt Grundlagen für den Einstieg in die Pflege, umfasst einen Theorieteil von 18 Tagen und ein Praktikum von 15 Tagen. Die Kurstage sind so geplant, dass der Besuch des Lehrgangs parallel zu einem Arbeits- oder Familienpensum möglich ist.
Die Tätigkeit als Pflegehelfer/-in SRK kann auch Ausgangspunkt für eine spätere Berufslehre sein. Die Chancen für den Einstieg in den Pflegebereich sind beim aktuellen Personalmangel sehr gut.
Ob Kurs, Seminar, Webinar, Lehrgang oder Lehre: Bildung inspiriert, motiviert und bringt Mehrwert. Besonders dann, wenn man im Arbeitsmarkt einen anerkannten Abschluss aufweisen kann.
Ein solcher ist wichtig als Türöffner und für die berufliche Weiterentwicklung. Das Zertifikat Pflegehelfer/-in SRK ist beispielsweise im Kanton Mindestvoraussetzung für eine Anstellung im Pflegebereich. Bildung passt immer, auch in herausfordernden Zeiten. In besonderem Masse gilt dies für den Pflegebereich. Hier haben neben der Stärkung der Fachkompetenz auch Themen wie Gesundheits- und Selbstkompetenz sowie Resilienz weiter an Bedeutung gewonnen.
Bild: zVg.