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Ein Dankeschön ist bereits Wertschätzung

Veröffentlicht am 29.12.2014
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In den letzten 20 bis 30 Jahren war das Konkurrenzdenken in den Betrieben durch Optimierung und Rentabilitätssteigerung geprägt. Das wirtschaftliche Handeln stand im Vordergrund. Doch was ist mit dem Menschen in der Organisation? Wie kommt es dazu, dass Menschen bei der Arbeit erkranken?
Von Luigi Chiodo*

Nehmen wir an, jede Person verfügt über einen Wertschätzungstank. So können wir uns fragen: Wie fülle ich meinen Tank mit eigener Wertschätzung? Wie können Führungskräfte den Wertschätzungstank ihrer Mitarbeiter füllen? Die Wirkung von Wertschätzung
auf die physische und psychische Gesundheit der Mitarbeiter wird zunehmend anerkannt. Wertschätzung ist ein Bestandteil guter Führung. Ebenso gegenseitiges wohlwollendes
Verhalten zwischen Mitarbeitern. Eine weitere Frage ist, wie wertschätze ich mich selbst, d.h. welchen Wert gebe ich mir? Manchmal höre ich, wie jemand mit sich selbst schimpft und sich demütigt. Das ist sehr traurig, denn diese Person weiss nicht, was sie sich antut.

Wertschätzung – eine Ressource
Wichtig ist, dass wir uns bewusst werden, was Wertschätzung ist und wie wir diese erleben. Wenn wir uns über Wertschätzung bewusst werden, können wir diese im Alltag besser erkennen. Genauso ist es wichtig, die Auswirkung persönlicher Wertschätzung zu verstehen. Dadurch dürfen wir lernen, wie wir uns selbst Wertschätzung geben können. Angemessene Anerkennung, Wertschätzung von Leistung bei der Arbeit und vertrauensvolle
Zusammenarbeit sind wichtige Ressourcen erfolgreichen Wirtschaftens. Diese Ressourcen sind förderlich für Gesundheit, Arbeitsmotivation und Produktivität. Folglich ist Gesundheit
ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Nachhaltiges Wirtschaften erfordert eine neu zu entwickelnde Balance zwischen Rationalität und menschlicher Emotionalität. Das interessante: Das wissen schon viele, nur wird es nicht gelebt! Somit hat der ökonomische Mensch diese Ressourcen zu Unrecht ausgeblendet. Danke! Das war super! Tolle Arbeit! Schön, dass sie bei uns arbeiten! Schön, dass es dich gibt! Solche Worte hören wir nur selten? Das geht manchen Menschen gerade im Job so. Vorgesetzte, Kollegen, Partner, Eltern wissen oft nicht, wie man Wertschätzung ausdrückt – und machen sich und anderen den Arbeitsalltag unnötig schwer. Manchmal reicht eine nette Geste. Wertschätzung passiert auch nonverbal. Nicht immer braucht es dazu Worte. Unsere Aufmerksamkeit sollten wir vermehrt auf die Wertschätzung lenken und wahrnehmen, wie wir diese bekommen, schenken und uns selbst entgegenbringen. Wenn wir verstehen, wie Wertschätzung und Anerkennung wirken, bereichern wir nicht nur unser Alltag, sondern auch unser Leben. Ein Dankeschön mit einem netten Lächeln ist Wertschätzung.

* Luigi Chiodo ist selbstständiger Coach, Supervisor und Trainer.